Samstag, 30. Januar 2010
Um Gottes Willen
Abwechselnd mit seiner evangelischen Kollegin Julia Scherf unterhält er sich mit jeweils einem hochrangigen Gesprächspartner aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft über philosophische Fragen unserer Zeit. Interessant, wissenswert und unterhaltsam wird hier Kirche im Medium TV umgesetzt und in den Alltag hineingestellt.
Freitag, 29. Januar 2010
Beten
Vater unser – ein Gespräch mit Gott
Vater unser im Himmel ...
Ja?
Unterbrich mich nicht! Ich bete.
Aber du hast mich doch angesprochen!
Ich dich angesprochen? Äh ... eigentlich nicht. Das sagen wir halt so: Vater unser im Himmel.
Da, schon wieder! Du rufst mich an, um ein Gespräch zu beginnen, oder? Also, worum geht’s?
Geheiligt werde dein Name ...
Meinst du das ernst?
Was soll ich ernst meinen?
Ob du meinen Namen heiligen willst? Was stellst du dir denn überhaupt darunter vor: „heiligen“?
Es bedeutet ... es bedeutet ... meine Güte, ich weiß nicht, was es bedeutet! Woher soll ich das wissen!
Es heißt, daß du Respekt vor mir hast, daß ich dir wirklich wichtig bin, daß dir mein Name wertvoll ist.
Aha. Hm. Ja, das verstehe ich. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden ...
Willst du das wirklich?
Keine Ahnung. Ich gehe halt immer wieder mal in den Gottesdienst. Aber eigentlich weiß ich gar nicht, was du überhaupt willst.
Mein Sohn hat es euch gesagt: Ich will, daß dein Leben in Ordnung kommt, daß deine Angewohnheiten aufhören, mit denen du dir und anderen schadest, daß du nicht nur an dich selber denkst, sondern auch an die anderen; daß allen Menschen auf meiner Erde geholfen wird, auch deinem Lehrer, deinen Eltern, eurem Vermieter und dem, den du überhaupt nicht ausstehen kannst. Ich will, daß Kranke geheilt werden, daß Hungernde zu essen bekommen, Trauernde getröstet werden und Gefangene befreit werden. Was du für diese Leute tust, das tust du für mich.
Warum hältst du das ausgerechnet mir vor? Was kann ich denn dafür, wenn es Leuten hier schlecht geht, du hast doch diese Welt so gemacht wie sie ist, du läßt die Leute hungern, wenn du es nicht regnen läßt, du bist schuld, wenn nicht genügend wächst.
Entschuldige! Ich dachte, du betest wirklich darum, daß mein Reich kommt und mein Wille geschieht. Das fängt nämlich bei dem an, der darum bittet. Erst wenn du dasselbe willst wie ich, kannst du ein Botschafter meines Reiches sein.
Das leuchtet mir ein. Kann ich jetzt weiterbeten? Unser tägliches Brot gib uns heute ...
Hast du „uns“ gesagt? Wen meinst du denn damit? Dich und deine Familie oder deine Freunde? Willst du nur mehr Taschengeld für Chips oder geht es dir wirklich darum, daß jeder soviel zum Essen hat wie er braucht?
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern ...
Und Mirko?
Wie - Mirko? Was hat der damit zu tun? Daß das ein asozialer Schlägertyp ist, das weißt du nicht? Ich hab’ das noch nicht vergessen, wie er meinen besten Freund verprügelt hat, bloß weil er an ihm vorbeigegangen ist.
Doch, ich weiß, ich war dabei. Glaubst du nicht, es tut mir weh, wenn ihr euch etwas antut? Du weißt ja, mein Sohn ist an eurer Unmenschlichkeit gestorben. Überlaß den Mirko mir, du weißt ja gar nicht, was wirklich mit ihm los ist. Außerdem hast du ja selbst darum gebeten, daß du ihm verzeihen kannst.
Ich meinte es nicht so.
Du bist wenigstens ehrlich. Macht dir das eigentlich Spaß, mit soviel Frust und Wut im Bauch herumzulaufen?
Es macht mich krank.
Ich will dich heilen. Vergib Mirko, und ich vergebe dir. Vielleicht versteht dein Freund dann erst einmal die Welt nicht mehr, aber du gewinnst den Frieden – und dein Freund wird es von dir lernen.
Hm, ich weiß nicht, ob ich mich überwinden kann.
Ich helfe dir.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Nichts lieber als das! Meide bitte Personen und Situationen, durch die du versucht wirst.
Wie meinst du das?
Du kennst doch langsam deine schwachen Punkte. Deine Gleichgültigkeit, deine Aggressivität, deine Faulheit, daß du nie genug kriegen kannst und hinterher tut es dir leid. Gib dem Versucher keine Chance.
Ich glaube, das ist das schwierigste Vaterunser, das ich je gebetet habe. Aber es hat zum erstenmal etwas mit meinem Leben zu tun.
Schön, wir kommen vorwärts. Bete ruhig zu Ende.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Weißt du, was ich herrlich finde? Wenn Menschen wie du anfangen, mich ernst zu nehmen, wirklich mit mir zu reden. Wenn sie wieder intensiv leben und sehen wie glücklich sie dabei sind.
("Vielleicht schaffe ich das auch...")
Donnerstag, 28. Januar 2010
Beten

Wie ich mich um einen Freund bemühe, mindestens so muss ich mich um die Freundschaft mit Gott bemühen.
Wenn ich glaube und mich zum Glauben bekenne ist es nur logisch sich Gott zuzuwenden und mit Ihm ins Gespräch zu kommen
Je mehr ich mich einlasse, um so mehr bekomme ich geschenkt. Eine Erfahrung die für mich Wirklichkeit ist.
Mittwoch, 27. Januar 2010
Ökumene auf der Lohnabrechnung

Wenn das kein Beitrag zur Ökumene ist!
Sonntag, 24. Januar 2010
Ökumene

Nicht zuletzt, weil ich mich entschieden habe zum Kirchentag nach München zu fahren.
Für mich ist klar das die kath. Kirche die Kirche ist, in der ich meine Glauben leben möchte. Sie ist für mich einzig und wahr.
Ausgehend von der Bibel und das, was mir als Laie bekannt ist, glaube ich, dass Gott eine Kirche wollte, dass wir eine Kirche sind, mit unterschiedlichen Gliedern.
Dennoch gab es gute Gründe dafür der Kath. Kirche zu zeigen, das sie auf dem Holzweg ist, so kam es dann auch zur Spaltung.
Ein Riss, der so leicht nicht zu beheben ist, da das mit der Wahrheit so eine Sache ist.
Was ist wahr? Wer sagt die Wahrheit? Wie viel menschliches ist in der Kirche und wie viele Menschen behaupten die Wahrheit zu kennen. (Die Wahrheit hat ein Lügner erfunden…)
Ich glaube das Gott die Macht gehabt hätte die Spaltung zu verhindern.
Ich glaube dass ER die Macht hat die Spaltung aufzuheben. Vielleicht aber sollen wir auch daran und dadurch lernen und wachsen.
Für mich steht im Vordergrund zu erkennen und zu leben was uns verbindet. Für mich steht weniger im Focus zu sehen was uns trennt.
Mittwoch, 20. Januar 2010
Erwartungen

Auf den Weg machen.... das steht bald an. Für mich zum ersten Mal. Ökumenischer Kirchentag.
Auch wenn ich Theologie studiere und Religion unterrichte, bin ich nicht der spirituelle Mensch. Ich bin der rationale Mensch. Mich darauf einzulassen, war nicht einfach. Entweder es passte nicht, oder ich wußte nicht wie. Daher mache ich hier wohl einen neue Erfahrung. Und daher mache ich mich auf den Weg! Ich freue mich darauf.....
Die Kölner A-capella Band Wise Guys haben das Leitwort des 2. Ökumenischen Kirchentages vertont.
Siehe:
http://www.oekt.de/fileadmin/dateien/phase2/mp3/OEKT-Song.mp3
Montag, 11. Januar 2010
Berufung - mal anders und doch eigentlich gleich.

Miep Gies ist tot.
Die 100jährige Niederländerin ist bekannt als die Helferin von Anne Frank. Sie half den Familien in ihrem Versteck während der Nazizeit in Amsterdam - selbstlos und selbstverständlich. Sie half, weil auch sie in ihrem Leben schon Hilfe erfahren hatte und sie es als normal empfand weiter zu geben, was sie erhalten hatte. Sie war berufen. Persönlich. Sie war eine von vielen die den Menschen damals half. Ihre Geschichte wurde bekannt durch das Tagebuch ihrer Freundin Anne Frank. Jeder das Tagebuch gelesen hat, sollte das Buch von Miep Gies lesen: "Meine Zeit mit Anne Frank". Ein beeindruckendes Werk über eine bekannte Geschichte aus der Perspektive der Helferin.
Bleibt zu hoffen, dass viele von uns heute sich auch berufen fühlen würden zu helfen.
Berufung
Samstag, 9. Januar 2010
Berufung im Blickwinkel
.
Ich habe mich mit einem befreundeten Pärchen zum Frühstück verabredet.
Schon zu Beginn wirkte die Kellnerin etwas unmotiviert.
Gut . Kann ja mal vorkommen, dass man jemanden übersieht.
Nach geschlagenen 15 Minuten kam sie dann an meinen Tisch (das Pärchen war noch nicht da) und frug, warum ich denn noch nicht an das Buffet stürmte. ?????
Ok, ich kannte das Cafe noch nicht und jetzt wusste ich:
Auf die Plätze
Fertig
Los.
Dann kamen auch meine MitstreiterInnen und machten sich ans Werk.
Der Einfacheit gab es auch den Kaffe und Tee am Buffet. All you can drink. Leider ohne Tassen, Unterteller und schwarzen Tee.
Ok.
Ist ja preiswert (dient mir zur Beruhigung) und wir wollten uns ja auch mehr zum plauschen treffen. (Dissonanzminderung)
Nachdem allerdings mein Freund angesprochen wurde, dass er ja nun schon den zweiten Teller in der Nutzung habe und dass aufgrund des großen Tellermangels ( !!!!!!!!!!!) nicht möglich sei, war er doch recht verschnupft.
Mit fallen da nur zwei Dinge ein!
Für was fühlt sich die Kellnerin Berufen? (Fühlt sie sich überhaupt berufen? )
zum 2. Was ist mit unserer Dienstleistung passiert??????
Dienstleistung setzt sich zusammen aus Dienst und Leistung!!!!!
Ok.
Jeder kann mal einen schlechten Tag haben. Aber an dieser Stelle scheint mir diese Haltung gegenüber dem Kunden geplant und gewollt.
Zu mir. Ich liebe meinen Beruf und sehe ihn als eine Berufung. Berufen um den Menschen zu dienen.
Sicherlich nicht besonders attraktiv, aber es verschafft mir ein gutes Gefühl als Nachfolger Christi in unserer Welt Menschen gut zu sein und ihnen zu dienen.
Ich wünsche allen Dienstleistern, dass sie das Bewusstsein für ihr Tun entdecken und dies auch mit Freude tun – nicht zuletzt um ihrer selbst willen!!!!
Freitag, 8. Januar 2010
Andere Länder, andere Sitten
Italien und die Heiligen Drei Könige
Der 6. Januar ist der Geschenktag in Italien. Aber weder der Weihnachtsmann noch die Heiligen Drei Könige bringen in Italien die Geschenke, sondern die Hexe Befana! Waren die Kinder böse, bekommen sie statt Spielzeug Kohle und Asche in eigens dafür aufgestellte Schuhe und angehängte Strümpfe.
Der Sage nach saß Befana in ihrem Haus und webte als die Heiligen Drei Könige an ihrer Tür klopften. Sie wollten Befana mit nach Bethlehem nehmen, aber sie wollte unbedingt zu Ende weben. Als sie fertig war, wollte sie hinterher. Aber sie fand weder den Weg, den die Heiligen Drei Könige genommen haben, noch die Heilige Familie selbst. Seither zieht sie umher und sucht. Deshalb rutscht sie durch die Schornsteine und Kamine und schaut in jedes Haus, weil sie überall das neugeborene Jesuskind vermutet. So lässt sie in jeden Haus in dem Kinder wohnen ihre Geschenke und Gaben. So ist für die Kinder der 6. Januar der Höhepunkt des Weihnachtsfestes.
Dienstag, 5. Januar 2010

Leider ist das die Mentalität der Menschen dem Tod zu begegnen. Er wird verdrängt, verneint, negiert - bis es nicht mehr geht. Warum?
"Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn"(Röm 14, 7-8).
Wer daher lebt und stirbt im Glauben an diese Verbindung mit dem Herrn, in der Hoffnung auf die Vollendung im Tod und in der Liebe zu Gott und den Menschen, für den ist das Sterben Übergang ins neue Leben. Ist das nicht eine schöne Aussicht? Ein Leben nach dem Leben...
#M
Sonntag, 3. Januar 2010
Samstag, 2. Januar 2010
Zeit
Einige Zeilen haben mich besonders angesprochen.
„ Zeit ist Geld, sagen wir. Mehr nicht? Macht das Geld den Wert der Zeit aus? Zeit ist mehr Gabe als Geld, sie ist unbezahlbar. Sie fällt uns zu wie ein Geschenk des Himmels. Jeder Augenblick ist wie ein Geschenk, das uns der Himmel auf Erden anvertraut….“
Diese Zeilen haben, je nach Lebenslage, sicherlich eine unterschiedliche Bedeutung.
Derzeit liegt ein guter Bekannter von mir im Sterben und dann ist alles zu früh und nicht zum richtigen Zeitpunkt.
Dann fallen mit Sprüche ein wie „Das Leben ist Lebensgefährlich und endet meistens tödlich“.
Ein schwacher Trost.
Ein vertrauter Mensch geht und das ist schmerzhaft.
Und ich glaube auch es ist immer zu früh, egal wie alt er oder sie ist.
Ich erlebe immer wieder dass es in unserer Gesellschaft keine Sprache und auch keine Handlungsmöglichkeiten mehr für "Ausnahmefall" Tot und Sterben gibt.
Wie viel reicher ist da die Kirche!
Mit dem Verständnis eines Glaubenden ist der Tot auch Erlösung.
Für mich ist heute noch mal mehr deutlich geworden, das wir unsere Zeit genauer in den Blick nehmen sollten um Wesentliches zu tun.
Christsein im Miteinander leben. Teilen von Freude und von Leid mit der Unterstützung Gottes.
Für da Jahr 2010 wünsche ich mir, das ich den Mut habe Tabuthemen anzusprechen und mehr von der Hilfe Gottes zu sprechen, auch wenn mir das nicht immer leicht fällt.
Freitag, 1. Januar 2010
Prosit Neujahr 2010
Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang. So bedeutet das Ende des Jahres 2009: Ein neues Jahr beginnt.
365 Tage
8760 Stunden
525.600 Minuten
Viel Zeit, die gefüllt werden will, davon viel Zeit, die andere mir füllen.
Ich wünsche uns allen ganz viel Zeit, die wir selber für uns füllen, mit angenehmen Dingen des Lebens.